Ribera del Duero – Das Herz des spanischen Rotweins

Text

Foto

Zahlen / Daten / Fakten: 27.252 Hektar Rebfläche. 317 Weingüter. 7.419 Winzer und Winzerinnen. 4.390 kg pro Hektar durchschnittlicher Ertrag. 11% der Reben sind über 50 Jahre alt, 7% über 80 Jahre und 2% über 100 Jahre. In der majestätischen Hochebene Kastiliens erstreckt sich das Weinanbaugebiet Ribera del Duero, wo endlose Reben im goldenen Sonnenlicht Spaniens reifen. Die Tempranillo-Traube, hier liebevoll Tinta del País genannt, entfaltet in der kargen, steinigen Erde eine faszinierende Tiefe und Eleganz. Aus dieser anspruchsvollen Landschaft entstehen kraftvolle Rotweine, die vor dunkler Frucht, seidigen Tanninen und einer feinen mineralischen Note nur so strotzen. Jeder Schluck erzählt von der Leidenschaft, Geduld und Sonne dieser Region – ein Erlebnis, das die Seele wärmt und den Gaumen verführt.

Genuss, International, Reisen, Spanien, Trinken, Wein

Die spanische D.O. Ribera del Duero, gegründet im Jahr 1982, zählt heute zu den leuchtendsten Juwelen der internationalen Weinkultur. Entlang des majestätischen Duero-Flusses, im Herzen Kastiliens, entfaltet sich ein einzigartiges Anbaugebiet mit über 27.000 Hektar Rebfläche, 317 Weingütern und mehr als 7.000 leidenschaftlichen Winzerinnen und Winzern.

Doch die Geschichte dieser Region reicht weit tiefer – bis in das 16. Jahrhundert zurück, als das Duero-Tal unter den Habsburgern bereits als Quelle außergewöhnlicher Weine galt. Strenge Qualitätsvorgaben und Schutzmaßnahmen formten schon damals das Fundament jener Exzellenz, die heute weltweit geschätzt wird. Nach einer wahren Renaissance in den 1980er-Jahren entwickelte sich Ribera del Duero von bescheidenen 9 Weingütern zu einer kraftvollen, charakterstarken Appellation, die den spanischen Rotwein neu definierte.

Im Mittelpunkt steht die edle Tempranillo-Traube, hier liebevoll Tinta del País oder Tinto Fino genannt. Sie bedeckt rund 95 % der Rebfläche und verleiht den Weinen ihre unverwechselbare Tiefe: Aromen von dunklen Beeren, feine Würze, straffe Tannine und eine intensive, fast samtene Farbe. Ergänzende Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Malbec und Garnacha Tinta verleihen einzelnen Cuvées zusätzliche Komplexität. Seit 2019 bereichern zudem elegante Weißweine aus Albillo Mayor das Spektrum – ein weiterer Beweis für die Innovationskraft der Region.

Das Klima der Ribera del Duero ist nichts für Zartbesaitete – es ist ein Land der Extreme. Zwischen -20°C im Winter und +40°C im Sommer schwanken die Temperaturen, begleitet von gewaltigen Tag-Nacht-Unterschieden. Diese Strapazen, gepaart mit intensiver Sonne und Trockenheit, zwingen die Reben, tief zu wurzeln und ihr Innerstes preiszugeben – das Ergebnis sind Weine von beeindruckender Konzentration, Kraft und Finesse.

Die Böden sind so vielfältig wie die Weine selbst: sandige Lehmböden, kalkhaltige Plateaus, Schwemmlandstrukturen. In den bis zu 1.000 Meter hohen Lagen entstehen so ganz unterschiedliche Charaktere – von duftigen, eleganten Tropfen bis zu konzentrierten, kraftvollen Gewächsen, die die Seele der Erde in sich tragen.

Ein besonderes Erbe der Region sind ihre alten Reben: Über 11 % sind älter als 50 Jahre, manche gar über ein Jahrhundert alt. Diese uralten Stöcke liefern niedrige Erträge – im Schnitt nur 4.390 kg pro Hektar –, aber Trauben von unvergleichlicher Intensität. Die Lese erfolgt fast ausschließlich von Hand, in kleinen Parzellen, mit dem Respekt und der Geduld, die große Weine verlangen.

2_Infoblatt_Ribera_del_Duero_DE

Ribera del Duero ist mehr als nur eine Herkunftsbezeichnung – es ist ein Ausdruck von Leidenschaft, Geduld und der unerschütterlichen Verbindung zwischen Mensch, Erde und Zeit. Hier entstehen Weine, die nicht nur schmecken, sondern berühren. Eine Region, in der Tradition und Innovation in perfekter Harmonie verschmelzen – und in jedem Glas die Sonne, der Wind und das raue Herz Spaniens mitschwingen.